Sonntag, 18. März 2018

Familienmord in der Steinzeit.

Hier ist ein Video, das einen sehr, sehr lange zurückliegenden Mord aufklären möchte. Du kannst dasselbe Video bei ZDFinfo, aber auch bei Youtube finden.

Der Einführungstext thematisiert das wichtiger Vokabular (fett gedruckt) und führt auch die Fachbegriffe ein, die im Video selbst erklärt werden (kursiv). Viele Wörter wirst du aus dem Kontext heraus verstehen. Andere musst du nachschlagen. Erstell bitte eine Vokabelliste, bevor zu das Video ansiehst.

Am Beginn der Menschheit steht der religiöse Glaube und die Beerdigung der Toten. In den Grabstätten findet man Grabbeigaben und Spuren von Bestattungszeremonien. In der Steinzeit waren die Menschen zunächst Jäger und Sammler und haben Steinwerkzeuge und -waffen benutzt, mit denen sie nicht nur Tiere gejagt haben, sondern sich auch verteidigen konnten. Sie fertigten Steinwerkzeuge wie Äxte oder Beile an, mit denen sie Bäume fällen konnten, aber auch Fernwaffen wie Pfeil und Bogen. Die Pfeilspitzen wurden auch aus Stein hergestellt.
Sowohl die Schnurkeramiker als auch die Glockenbecherkultur betrieben aber schon Akkerbau und Viehzucht (Ziegen, Schafe und Rinder) und formten verschiedene Gefäße wie Vasen oder Schüsseln aus Ton, den sie danach im Feuer brannten. Sie waren keine Nomaden mehr, sondern lebten in Siedlungen zusammen. Als sich die Menschen an einem Ort niederließen und sesshaft wurden, ging das mit großen Veränderungen einher. Es war eine Zeit des Umbruchs, in der es auch zu großen Wanderungsbewegungen kam und neue Volksstämme nach Zentraleuropa vorstießen.

Die Archäologie gräbt diese steinzeitlichen Siedlungen und Grabstätten wieder aus und versucht, das damalige Leben zu rekonstruieren. Bis vor wenigen Jahrzehnten war man dabei auf die Altersbestimmung anhand der Erdschichten an der Fundstätte angewiesen. oder man hat die Funde mit Hilfe der Form der Steinwerkzeuge einer bestimmten Epoche zugeordnet: waren sie grob und kantig oder glatt geschliffen? Aber dann gelang ein großer Durchbruch, seit man das Alter organischen Materials mit der Radiokarbonmethode bestimmen kann. Neuerdings spielt auch die Genetik eine große Rolle. Wenn das Material aber genisch nicht mehr analysierbar ist, weil es zu sehr zersetzt oder mit Bakterien und moderner DNA verunreinigt wurde, kann man immer noch das Isotopenverhältnis einiger Spurenelemente (zum Beispiel Strontium) und Mineralien im besonders harten Zahnschmelz untersuchen. Das gibt Aufschluss darüber, wo die Menschen gelebt haben, als dies Zähne wuchsen, denn die Mineralienzusammensetzung des Trinkwassers ist in jeder Landschaft anders.

Da es sich bei der Fundstätte in Eulau um das Grab von Ermordeten handelt, haben die Archäologen für die Auflösung des Rätsels in diesem Fall auch mit der Kriminalistik zusammen gearbeitet. Man wollte zusammen mit der Profilern der Polizei wie bei einem heutigen Mord ermitteln und den Tatort erheben, den Tatvorgang rekonstruieren und ein schlüssiges Tatmotiv finden. War es ein Raub oder eine Beziehungstat aus Eifersucht oder Neid? Wer waren die Mörder? Nachbarn, Verwandte oder ein Fremde? Gibt es auffällige Muster im Geschehen oder ist das Unheil unvorhergesehen passiert?




Hier ist die Aufgliederung des Videos in verschiedene Abschnitte. Konzentrier dich bei jedem Abschnitt auf die jeweilige Frage. Es ist nicht nötig, dass du alles genau verstehst und die komplette Argumentation nachvollziehen kannst, um diese Fragen zu beantworten.

  0:00 -   4:30     Einführung
  4:30 - 13:20     Wie war das Leben damals? Welche Veränderungen passierten zu der Zeit?
13:20 - 18:30     Waren es die Nachbarn? Warum (nicht)?
18:30 - 29:00     Was sagen die Waffen über den Tatvorgang aus?
29:00 - 38:00     Warum sind einige Leute der Glockenbecher schon damals so weit gereist?
                           Haben Sie Krieg geführt oder waren sie friedlich?
38:00 - Ende      Was sagen die Zähne? Wie wird die Tat schließlich erklärt?

FRAGE: WER WAREN DIE MÖRDER? NACHBARN, VERWANDTE oder FREMDE?

Na, hast du das Rätsel gelöst? Hat dir der Steinzeitkrimi gefallen?



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